bibel

Mit einem Erntedankgottesdienst am 6.10. um 11.00 Uhr in der Kreuzkirche in Kassel schließt unsere Ausstellung zu den biblischen Bäumen, Früchten und Düften. Noch einmal wird die Kirche dann nach Zimtöl, Narde, Myrrhe, Weihrauch, Labdanum und Galbanum duften. Und es ist die letzte Gelegenheit, sich nach dem Gottesdienst in der schönen Ausstellung umzusehen: am Markstand, bei den sieben Früchten Israels, den antiken Handelswegen, bei Räucherwerk und Spezereien. Dann erhält der Bergpark Wilhelmshöhe seine drei Dattelpalmen, den Granatapfelstrauch und den großen Olivenbaum zurück. Wir haben uns sechs Wochen lang an dem kleinen "indoor-Bibelgarten" gefreut! 

Hunderte von Menschen haben die Ausstellung gesehen, knapp zweihundert hatten eine Führung gebucht; darunter auch einige Konfirmandengruppen. Die gleich nebenan gelegene Luisenschule hat sich in einem Schulgottesdienst in der Kreuzkirche mit biblischen Pflanzen beschäftigt. Im Rahmen des Sonderprogramms hat vor allem das biblische Buffet gelockt: alle 24 Plätze waren ausgebucht! Doch auch die biblische Weinprobe mit Weinen aus Israel hat allen viel Freude gemacht, ganz nach dem Motto "Was ist das Leben ohne Wein? Denn er ist geschaffen, dass er die Menschen fröhlich machen soll." (Sir 31,33).

Immer wieder hat es Erstaunen ausgelöst, wie oft Pflanzen in der Bibel als Glaubensbilder dienen. Zum Beispiel der Mandelbaum. Er blüht als erster Baum im Frühling und ist so dessen Vorbote. Für hebräische Ohren klingt in dem Wort für Mandel "der Wachsame / der Wachende" an. Das spiegelt sich an einer Stelle im Buch des Propheten Jeremia (1,11). "Was siehst du?", wird der Prophet bei seiner Berufung gefragt. Jeremia antwortet: "Ich sehe den Zweig eines Mandelbaums." Darauf spricht Gott: "Du hast richtig gesehen. Ich wache über mein Wort und führe es aus." Diese Verse haben Schalom Ben Chorin dazu angeregt 1942 (!) - mitten im zweiten Weltkrieg - das Lied "Freunde, dass der Mandelzweig" zu dichten. So wird der Mandelbaum gerade in Zeiten voll menschlicher Kälte und Feindseligkeit zu einem zarten Hoffnungsträger: Gott ist wachsam und hat seine Verheißungen nicht vergessen!

Uns bleibt, den vielen Ehrenamtlichen zu danken, ohne deren Einsatz diese Ausstellung nicht möglich gewesen wäre! Und dem Kirchenvorstand der Kreuzkirche, der sie so herzlich im Kirchenraum empfangen hat. Gut möglich, dass diese erste Ausstellung der Bibelgesellschaft dort nicht die letzte gewesen ist!