von li: Mathias Jeschke, Tanja Jeschke, Heike Radeck, Regine Haber-Seyfarth, Frank Muchlinsky
Fachtag: „Feuer fangen für die "Kinder-Bibel“
Der Funke ist übergesprungen: über hundert Erzieherinnen durften wir in Marburg begrüßen! Tanja Jeschke, Autorin der Kinderbibel „Die große Bibel für Kinder“ gab einen Einblick in ihre Zusammenarbeit mit der Illustratorin Marijke ten Cate und verriet: Die Bilder waren zuerst da. Das führte zu einer lebendigen Diskussion über die Auswahl von biblischen Geschichten für Kinder. Wieso ist etwa das Buch der Offenbarung in diese Kinderbibel mit aufgenommen? Tanja Jeschke: Damit wird der Bogen von der Schöpfung hin zum Reich Gottes gespannt. Die Kinder sollen erfahren, dass sie Hoffnung auf eine Zukunft in Gemeinschaft mit Gott haben dürfen.
Frank Muchlinsky, Redaktionspfarrer bei evangelisch.de, merkte kritisch an, dass keine (noch so gute) Kinderbibel den eigenen Zugang zu biblischen Geschichten ersetzen kann. Er betonte: „Nur was uns selbst einleuchtet, können wir überzeugend an die Kinder weiter geben.“
In einem Bibliolog zur Geschichte des verlorenen Sohns entdeckten die Erzieherinnen zahlreiche Deutungs-Varianten auf dem Hintergrund ihrer eigenen Lebensgeschichte. Am Nachmittag erprobten sie weitere Inszenierungsmöglichkeiten biblischer Geschichten, so etwa mit Klang oder der Methode der Jeux Dramatiques. In der abschließenden Podiumsdiskussion ging es um die Frage, was bei den Kindern mit einer lebendigen Bibelerschließung erreicht werden soll. Zu unserer Überraschung landeten wir bei Beispielen, die einen Einblick in den Glauben von Kindern erlaubten. „Du, bete!“, sagte ein Kind in einer kritischen Situation zum Pfarrer in der Kita. Und als er still die Hände faltete, fügte es hinzu: „Aber laut!“
Zum Abschluss waren sich die beiden Leiterinnen: Regine Haber-Seyfarth (Diakonie Hessen) und Dr. Heike Radeck (Bibelgesellschaft Kurhessen Waldeck) einig: Das war ein gelungener Fachtag, wir setzen unsere Zusammenarbeit fort!